Wie pervertiert sind wir eigentlich?
echte Geschäfte mit dem Tod, machen nur Bestatter, meinen diejenigen, welche die Welt für einen moralisch makellosen Ort halten.
Denn längst wird mit dem Lebensende noch anderweitig Geld verdient - nämlich mit Finanzwetten auf das Ableben eines ausgewählten Personenkreises.
Wie ich dieser Tage im Handelsblatt" lesen musste, hat ausgerechnet der Bankenprimus Deutsche Bank einen "Todesfonds" aufgelegt.
Hinter dem unscheinbaren Namen DB Kompass Life 3 Fonds verbirgt sich ein Konzept, dass laut dem deutschen Bankenverband eine Verletzung der Menschenwürde darstellt.
Denn dieser Lebensversicherungsfonds geht Wetten auf den Tod von 500 "echten" Menschen ein.
Im Detail funktioniert das wie folgt: Die Deutsche Bank sucht
sich für das Anlageprodukt, von dem es mittlerweile sogar die dritte
Auflage gibt - 500 "Referenzpersonen" im Alter zwischen 72 und 85 Jahren
aus.
Diese werden in regelmäßigen Abständen durch eine engagierte "Tracking
Company" kontaktiert, um den Gesundheitszustand abzufragen. Aus den
Ergebnissen dieser Befragung ermittelt die Agentur die durchschnittliche
Restlebensdauer der gesamten Gruppe.
Die Rendite des Fonds der Deutschen Bank richtet sich entsprechend
danach, wie schnell diese Menschen dann tatsächlich sterben.
Sollten sie im Durchschnitt viel länger
leben, als es das Modell errechnet hat, verlieren Anleger einen Teil
ihres Geldes. Und je früher die Referenzpersonen sterben, umso besser
für den Anleger.
Denn dann gibt's am Laufzeitende mehr Geld aufs Konto. Stirb schneller
2.0 - es ist traurig, aber wahr. Mit diesen Lebensversicherungsfonds
soll die Deutsche Bank mittlerweile über 700 Mio. Euro bei Kleinanlegern
eingesammelt haben.
Wer legt so sein Geld an ? Kenn ich solche Individien -da möcht ich echt um mich schlagen.
Was uns abstößt, ist anderswo angesagte Investmentalternative
Ebenfalls traurig: Der deutsche Bankenverband ist erst mit der
dritten Auflage dieses "Todesfonds" endlich auf die Idee gekommen, das
Produkt einer genauen Prüfung zu unterziehen.
"Dies ist mit unserer Wertordnung, insbesondere der in ihrem
Mittelpunkt stehenden Unantastbarkeit der menschlichen Würde, kaum in
Einklang zu bringen", zitiert der "Spiegel" ein Schreiben der
Ombudsstelle des Bankenverbands an einen Anleger, der sein Geld
zurückfordert.
Nun seien die Gerichte gefragt. Es müsse geklärt werden, ob die "Wette
auf die Lebensdauer eines ausgewählten Personenkreises nicht gegen sich
aus unserer Sittenordnung ergebende Verhaltensverbote verstößt".
Was uns und unseren Wertvorstellungen völlig abstrus vorkommt, ist anderswo längst traurige Normalität.
So bieten Finanzdienstleister in den USA
Fonds an, wo man auf die Wahrscheinlichkeit spekulieren kann, wann ein
Arbeiter in einem Chemiekonzern an Krebs erkrankt - eine wirklich kranke Welt.
Umso mehr hoffe ich, dass diese 500 Menschen lange leben.!
Was denkst du über so etwas ?
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