Die Strippenzieher der Welt – Mächtiger als jeder Staat!
16. Februar 2017
Das trifft den Nagel auf den Kopf.Habe ich von watergate übernommen und musste es archivieren.
Was wollen die? Ein kleiner Spolier. Die meisten haben keine Zeit oder Lust sich das ganze durch zu lesen.
Die Ziele der „Herren der Welt“
Die Ziele dieser mächtigen Strippenzieher sind Kritikern nach: Offene
Grenzen (und damit auch keine souveränen Nationen) für ungebremsten
Freihandel, sprich: Globalisierung.
Die Zerschlagung der bürgerlichen
Strukturen sowie der Abbau von Völkerrecht und Rechtsstaatlichkeit.
Eine
unipolare Friedensordnung, die globale Monopolisierung, schrankenlose
Spekulation, Vernichtung des Mittelstandes, die Abschaffung des
Trennbanken-Systems, die „Versklavung“ durch Verschuldung.
von Guido Grandt
Sie werden Global Player genannt.
Sie dominieren die Weltwirtschaft und konzentrieren Geld und Einfluss wie nie zuvor.
Sie benutzen den globalen Kapitalismus als ihre Spielwiese.
Sie sind die wirklich Wichtigen auf dieser Erde.
Sie bilden einen Club der Neo-Kapitalisten, die das Spiel nach ihren eigenen Regeln spielen. Und sie werden von der Gier nach Renditen angetrieben:
Sie, die Herren der Welt und ihr unheimliches Netzwerk, mächtiger als so mancher Staat!
Die Strippenzieher der Welt
Weitgehend unbekannt von der Öffentlichkeit stehen die Strippenzieher
der Finanz- und Weltwirtschaft nicht nur im Schatten der Politik,
sondern sind gar unsichtbar. Ihr Einfluss scheint fast
unbegrenzt, erarbeiteten sie sich doch – dank der Globalisierung –
dominante Stellungen in der Weltwirtschaft.
Diese transnationalen Konzerne, hinter denen supranationale
Finanzeliten stehen, haben die Welt fest im Griff. Ihre Waffen sind Geld
und Macht, die sie mitunter auch skrupellos einsetzen. So entscheiden
sie über Billionen US-Dollar und beeinflussen damit nicht nur Konzerne
und Märkte, sondern sogar ganze Volkswirtschaften.
Diskretion ist oberste Maxime
Das paradoxe daran: Die Öffentlichkeit weiß zumeist nichts davon! Und
das obwohl diese Global Player so weitreichende Entscheidungen treffen,
dass diese die meisten von ihnen betreffen. Der Grund dafür ist: Diskretion als oberste Maxime.
Mitunter liefern sich privates Investorenkapital und alte oder neue
Vermögensdynastien einen Kampf mit dem Staatskapitalismus. Denken Sie
dabei nur an die Wall Street und Silicon Valley in den USA. Und oft haben einige von ihnen über Generationen hinweg Volksvermögen in Privatkapital umgewandelt.
Doch wer sind diese globalen Kapitaleigner und mächtigen
Neo-Kapitalisten tatsächlich, die im Dunkel, das sie umgibt, nicht zu
sehen sind? Was streben sie an, was sind ihre Ziele? Will man dies
herausfinden, muss nach den Eigentümern fragen, die über das Geld
verfügen. So kommt man den Akteuren auf die Spur.
Die „Herren der Welt“
Das sind die Global Player (ich führe nachfolgend nur jeweils die ersten 3 im Ranking auf):
– Vermögensverwalter:
John Bogle (Vanguard, verwaltetes Vermögen über 3 Billionen $, USA), Joseph „Jay“ Hooley (State Street, ca. 2,5 Billionen $, USA), Abigail Johnson (Fidelity Investments, ca. 2 Billionen $, USA). Und davon Banken: Oliver Bäte (Allianz Global Investors, Pimco, über 2 Billionen $, Deutschland), James Dimon (JP Morgan Chase, ca. 1,8 Billionen $, USA), Gerald Hassell (Bank of New York Mellon, ca. 1,7 Billionen $, USA).
– Banken:
Hi Huiman (Industrial and Commercial Bank of China, ca. 3,5 Billionen $, China), Wang Hongzhang (China Construction Bank, ca. 2,9 Billionen $, China), Zhao Huan (Agricultural Bank of China, ca. 2,8 Billionen $, China).
– Versicherungen:
Thomas Buberl (Axa, ca. 970 Mrd. $, Frankreich), Oliver Bäte (Allianz, ca. 920 Mrd. $), Steven A. Kandarian (Metlife, ca. 880 Mrd. $).
– Pensionskassen:
Carolyn W. Colvin (Social Security Trust Funds, ca. 2,8 Billionen $, USA), Norihiro Takahashi (Government Pension Investment Fund, ca. 1,2 Billionen $, Japan), Moon Hyung-pyo (National Pension Service, 430 Milliarden $, Südkorea).
– Staatsfonds:
Yngve Slyngstad (Norges Invest, ca. 825 Mrd. $, Norwegen), Khalifa bin Zayed al Nahyan (Abu Dhabi Investment Authority, ca. 770 Mrd. $, Vereinigte Arabische Emirate/Abu Dhabi), Ding Xuedong (China Investment Corporation, ca. 750 Mrd. $, China).
– Private Equity:
Stephen A. Schwarzman (Blackstone, ca. 330 Mrd. $, USA), David M. Rubenstein/William E. Conway (Carlyle, ca. 190 Mrd. $, USA), Leon D. Black (Apollo Global Management, ca. 160 Mrd. $, USA).
– Hedgefonds:
Ray Dalio (Bridgewater Associates, ca. 103 Mrd. $, USA), Clifford S. Asness (AQR Capital Management, ca. 46 Mrd. $), Luke Ellis (Man Group, ca. 45 Mrd. $, Großbritannien).
– Öl & Gas:
Wang Yupu (Sinopec, ca. 315 Mrd. $, China), WangYilin (PetroChina, ca. 288 Mrd. $, China), Ben van Beurden (Royal Dutch Shell, 265 Mrd. $, Großbritannien/Niederlande).
– Hightech:
Tim Cook (Apple, ca. 234 Mrd. $, USA), Lee Jae-yong (Samsung, ca. 178 Mrd. $, Südkorea), Meg Whitman (Hewlett-Packard, ca. 103 Mrd. $, USA).
– Familien(dynastien):
Fam. Walton (Walmart, 122 Mrd. $, USA), Fam. Koch (Mischkonzern, ca. 80 Mrd. $, USA), Bill Gates (Microsoft, ca. 75 Mrd. $, USA), Wang Jianlin (Wanda Immobilien, ca. 29 Mrd. $, China), Li Ka-Shing (Mischkonzern, ca. 27 Mrd. $, Hongkong), Lee-Familie (Samsung, ca. 27 Mrd. $, Südkorea), Prinz Al-Walid bin Talal A Saud (ca. 17 Mrd. $, Saudi-Arabien), Aliko Dangote (Dangote Cement, ca. 15 Mrd. $, Nigeria), Blair Parry-Okeden (Cox Enterprises, ca. 10 Mrd. $), Fam. Kamprad (Ikea, ca. 38 Mrd. $, Schweden), Liliane Bettencourt (L’Oréal, ca. 36 Mrd. $, Frankreich), Maria Franca Fissolo (Ferrero, ca. 19 Mrd. $, Italien), Fam. Albrecht (Aldi, ca. 46 Mrd. $, Deutschland), Familie Quandt/Klatten (BMW, ca. 34 Mrd. $, Deutschland), Familie Schaeffler (Schaeffler/Conti, ca. 23 Mrd. $, Deutschland), Leonid Michelson (Novatek, Sibur, ca. 14 Mrd. $, Russland), Michail Fridman (Alfa Group, TNK-BP, ca. 13 Mrd. $, Russland).
Das Netzwerk der Strippenzieher
Wichtig zu wissen:
– Das Weltfinanzvermögen (Aktien, Staatsanleihen, Anleihen
Finanzsektor, Unternehmensanleihen, Kredite) betrug 2015 ca. 267
Billionen US-Dollar. Das Welt-Bruttoinlandsprodukt dagegen ca. 73
Billionen US-Dollar.
– Die meisten Milliardäre gibt es in den USA (540), gefolgt von China (251), Deutschland (120), Indien (84) und Russland (77).
– Den fünf größten Vermögensverwalter (Blackrock, Vanguard, Fidelity, State Street, Capital Group) gehören über 18,1 Prozent der Medien.
– Die zehn Top-Investoren in Deutschland sind: Blackrock (70,9 Mrd. $), Deutsche Bank (33,4 Mrd. $), Norges Invest (30,9 Mrd. $), Vanguard (27,7 Mrd. $), Deka Bank (17,9 Mrd. $), Allianz (17,2 Mrd. $), Capital Group (12,2 Mrd. $), UBS (11,8 Mrd. $), Union Investment (11,6 Mrd. $) und Fidelity (9,8 Mrd. $).
Der „Präsident der Weltfinanzgemeinde“
Als Beispiel dieser Global Player möchte ich auf den wohl
„mächtigsten“ Strippenzieher der Welt eingehen: Laurence Douglas „Larry“
Fink. Er gilt inoffiziell als „Präsident der Weltfinanzgemeinde“. Mit
seiner Firma Blackrock, eine Art „Schattenbank“ und weltgrößter
Vermögensverwalter, managt er rund 5 Billionen US-Dollar. So viel, wie
kein anderer Einzelner in die Weltwirtschaft einbringt. Dieses Kapital
stammt von Versicherungen, Pensionsfonds, Stiftungen, Staatsfonds etc.,
das Anlage im Markt sucht.
Larry Fink, dessen Jahresgehalt rund 29 Millionen US-Dollar beträgt,
ist ein treuer Anhänger der Demokratischen Partei. Er wurde im Falle
eines Wahlsieges von Hillary Clinton um das Amt der US-Präsidentschaft
als möglicher Finanzminister gehandelt. Bekanntlich jedoch kam es
anders: Donald Trump zog als Sieger ins Weiße Haus ein.
Die Macht ist mit ihnen
Larry Finks Unternehmen Blackrock (rund 13.000 Mitarbeiter)
ist neben der Vermögens- auch in der Risikoverwaltung tätig. Es vergibt
Firmenkredite, hält Aktien an allen wichtigen Konzernen weltweit,
besitzt ein Datenanalysesystem und vertreibt Geldmarktfonds. Ferner
kauft es Anleihen, investiert in Immobilien und berät nicht nur
Notenbanken, sondern auch Regierungen!
Die mächtigsten Vorstandschefs großer Unternehmen drücken sich bei Fink die Klinke in die Hand. So sitzt Blackrock auch als Aktionär in US-Riesen, wie Apple, Microsoft, Exxon Mobil oder General Electric. Aber auch in den größten deutschen Firmen (Bayer, Daimler, BASF, VW, Siemens) und selbst in der Deutschen Bank und bei der Allianz. Ferner hält Blackrock Anteile u.a. an der US-Großbank JP Morgan Chase und am Vermögensverwaltungsriesen State Street.
Einfluss hinter den Kulissen
Larry Fink versteht sich lediglich als „Treuhänder“ über die Billionen, die ihm anvertraut werden. Dabei übt sein Unternehmen Blackrock Einfluss hinter den Kulissen aus. Und zwar systematisch. So sollen überall auf der Welt bei den Unternehmen, an denen Blackrock beteiligt ist, dieselben Prinzipien vertreten und somit mit „einer“ Stimme gesprochen werden.
Kritiker halten das Unternehmen für extrem gefährlich. Beispielsweise
der Hedgefonds-Spezialist Carl Icahan. Und das durchaus berechtigt,
laufen doch über die Blackrock-eigene Software Aladdin
– sage und schreibe – 14 Billionen US-Dollar, die Vermögensverwalter
zum Management ihrer Portfolios einsetzen. Eine höchst bedenkliche
Konzentration an Geld und Macht. Gleichzeitig beschäftigt Blackrock
Leute, die verhindern sollen, dass das Unternehmen als „systemrelevant“
gilt. Denn dies würde höhere staatliche Auflagen bedeuten und auch mehr
staatliche Kontrolle.
Vergessen werden sollte in diesem Zusammenhang auch nicht, dass die deutsche Finanzaufsicht BaFin einst die Beteiligung von Blackrock an der deutschen BHF-Bank ablehnte, weil die Transparenz bei den Amerikanern nicht groß genug war.
Übrigens: Der ehemalige CDU/CSU-Fraktionschef Friedrich Merz wurde als Aufsichtsratschef einer Deutschland-Tochter von Blackrock installiert. Seit 2009 ist er zudem Vorsitzender des Netzwerkes Atlantik-Brücke und Mitglied der Trilateralen Kommission.
Die Ziele der „Herren der Welt“
Die Ziele dieser mächtigen Strippenzieher sind Kritikern nach: Offene
Grenzen (und damit auch keine souveränen Nationen) für ungebremsten
Freihandel, sprich: Globalisierung. Die Zerschlagung der bürgerlichen
Strukturen sowie der Abbau von Völkerrecht und Rechtsstaatlichkeit. Eine
unipolare Friedensordnung, die globale Monopolisierung, schrankenlose
Spekulation, Vernichtung des Mittelstandes, die Abschaffung des
Trennbanken-Systems, die „Versklavung“ durch Verschuldung.
Das gefährliche an diesem Netzwerk ist, dass Finanzmacht und Politik
verschmelzen, um Profitinteressen durchzusetzen. Und das oft ohne
juristische Kontrolle oder parlamentarischen Einfluss. Denken Sie nur an
die Think Tanks und Lobbygruppen wie etwa die Trilaterale Kommission oder den Council on Foreign Relations (CFR), die einst als Mittler zwischen Politikern und Bankern gegründet wurden. Oder auch an den Internationalen Währungsfonds (IWF) und die Europäische Zentralbank (EZB).
Die Trilaterale Kommission – eines der Netzwerke der „Strippenzieher“
Am Beispiel der Trilateralen Kommission können Sie die enge Verflechtung zwischen Privatinteressen, Politik und Finanzwirtschaft erkennen: Die Trilaterale Kommission (gegründet 1973 bei einer Bilderberg-Konferenz
auf Anraten des US-amerikanischen Bankiers David Rockefeller) ist eine
private und politikberatende Denkfabrik. Sie besteht aus rund 400 der
einflussreichsten Mitglieder aus den Wirtschaftszonen Nordamerika,
Europa und Japan sowie einigen anderen außerhalb dieser.
Die Trilaterale Kommission verbindet politische
Entscheidungsträger mit dem Privatsektor, um eine „verbesserte
Zusammenarbeit“ dieser Wirtschaftszonen zu erreichen. So heißt es
jedenfalls. Der European Chairman (Vorsitzender) ist der
frühere EZB-Präsident Jean-Claude Trichet. Sein Vorgänger war Mario
Monti, der spätere italienische Ministerpräsident.
Donald Trumps einsamer Kampf gegen die „Strippenzieher“
Erklärter Gegner der Globalisierung und damit Feind dieser
Strippenzieher ist der frisch gewählte 45. US-Präsident Donald Trump. Im
Wahlkampf ließ er dem Vernehmen nach eine Anzeige veröffentlichen, in
der erklärt wurde: Der Großinvestor George Soros, die Vorsitzende der
US-Notenbank, Janet Yellen und der Goldman Sachs-Vorsitzende Lloyd
Blankfein seien Teil einer „globalen Machtstruktur“, die für
wirtschaftliche Entscheidungen verantwortlich sei, die Arbeiterklasse
ausraube und den Reichtum des Landes gestohlen und in die Taschen einer
Handvoll großer Konzerne und politischer Entscheider gelegt habe.
Wie gesagt: Mit seiner „America first“-Politik stemmt sich Trump
vehement gegen die Globalisierung. Er will Arbeitsplätze vom Ausland in
die USA zurückholen, Steuern senken und damit die Konjunktur ankurbeln,
um das Wirtschaftswachstum zu steigern. Dafür muss er neue
Staatsschulden machen. Genauso wie es sein Vorgänger Barack Obama einst
getan hat, um sein Konjunkturprogramm zu finanzieren.
Trumps Konzept des Protektionismus ist die Abschottung mit
Handelshemmnissen für ausländische Anbieter auf dem Inlandsmarkt, um
diesen zu schützen. Beispielsweise mit (höheren) Zöllen,
Einfuhrkontingenten (Importquoten) und Exportsubventionen. Damit sticht
er wahrlich in ein gefährliches Wespennest.
Kritiker nennen Trumps Konjunkturpläne einen Wirtschaftsnationalismus. Befürworter sehen in ihnen allerdings einen New Deal, also neue Wirtschafts- und Sozialreformen.
Wir dürfen gespannt sein, wie der Kampf dieser unterschiedlichen
Systeme ausgehen wird. Vor allem aber wird sich zeigen, ob den Global
Playern, den Strippenziehern, den wahren „Herren dieser Welt“, also den
transnationalen Konzernen mit der dahinter stehenden Finanzelite, noch
Einhalt geboten werden kann oder nicht!